Wie weit kommst du mit 10K Monatsumsatz wirklich?

Ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen der Selbstständigkeit

Alle träumen von der magischen Zahl: 10.000 € Umsatz pro Monat – ein Ziel, das vielen Selbstständigen als Meilenstein für Erfolg und finanzielle Freiheit gilt. Aber ist dieser Betrag wirklich ein Garant für wirtschaftliche Unabhängigkeit? Oder verbirgt sich hinter dieser scheinbar beeindruckenden Zahl eine Realität, die weniger glänzend ist, als viele annehmen?

Die nackte Wahrheit über deinen Umsatz

Der Umsatz allein gibt uns kein vollständiges Bild der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens. Es ist entscheidend, die Abzüge und laufenden Kosten zu verstehen, die dein Bruttoeinkommen schnell schmelzen lassen können. Nehmen wir an, dein Business in Deutschland generiert jeden Monat 10.000 € Umsatz. Das klingt zunächst vielversprechend, aber die wirklichen Herausforderungen beginnen erst bei genauerer Betrachtung der Zahlen.

Die erste Hürde: Die Umsatzsteuer

Beginnen wir mit der Umsatzsteuer, die in Deutschland aktuell 19% beträgt. Von den anfänglichen 10.000 Euro ziehen wir also 1.900 Euro ab. Es verbleiben 8.100 Euro. Die Umsatzsteuer betrifft jeden Selbstständigen, es sei denn du wendest die Kleinunternehmerregelung an. (Solltest du aber tatsächlich jeden Monat 10.000 Euro Umsatz machen, wirst du im folgenden Jahr in die Regelbesteuerung wechseln müssen und die Umsatzsteuer wird auch dich betreffen)

Betriebskosten: Notwendiges Übel oder strategische Investition?

Die Realität eines jeden Business sind die laufenden Betriebskosten, die gerade für Online-Selbstständige schnell ansteigen können. Für digitale Tools wie beispielsweise die Adobe Creative Suite gehen monatlich etwa 300 Euro drauf. Dieser Betrag kann bei dir natürlich signifikant höher oder niedriger ausfallen, je nachdem, wie viele bezahlte Tools du nutzt. Dazu kommen Ausgaben für Marketing, etwa für Kampagnen auf Instagram, Facebook oder Google, die leicht weitere 700 Euro verschlingen. Investieren wir zudem in unsere Weiterbildung durch Online-Kurse oder ein 1:1 Coaching, summiert sich ein zusätzlicher Betrag von etwa 500 Euro. All diese Investitionen sind entscheidend, um konkurrenzfähig zu bleiben und das Geschäft voranzutreiben. Nach Abzug dieser Kosten bleiben uns 6.600 Euro. (Nochmal: dieser Betrag ist super individuell und die Zahlen hier dienen lediglich für das Beispiel. Daher ist es super wichtig, dass du dir über deine Betriebskosten und vor allem deren Höhe im Klaren bist! Am leichtesten bekommst du diesen Überblick, indem du deine Ausgaben regelmäßig trackst, beispielsweise mit dem Budgetplaner für Selbstständige)

Sozialversicherungsbeiträge

Ein weiterer wesentlicher Posten in unserer Rechnung sind die Sozialversicherungsbeiträge. In Deutschland sind Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung obligatorisch und können sich auf etwa 480 Euro summieren. Entscheidest du dich zudem für die freiwillige Rentenversicherung, rechnen wir weitere 500 Euro dazu. Diese Abzüge reduzieren unser verfügbares Einkommen auf 5.620 Euro.

Einkommensteuer: Der unvermeidliche Abschluss

Der finale Schritt in unserer Berechnung ist die Einkommensteuer. Auf den verbleibenden Gewinn nach allen Abzügen wird ein Steuersatz von etwa 30% angewandt. Das bedeutet, dass von den 5.620 Euro nochmals 1.686 Euro an das Finanzamt abgeführt werden müssen.

Es bleiben somit 3.934 Euro übrig – ein Betrag, der deutlich unter den ursprünglichen 10.000 Euro liegt.

Diese beispielhafte Berechnung zeigt, wie wesentlich ein sorgfältiges und strategisches Finanzmanagement ist. Um als Selbstständiger langfristig erfolgreich zu sein, ist es unerlässlich, nicht nur die Einnahmen zu maximieren, sondern auch die Ausgaben klug zu managen und für zukünftige finanzielle Verpflichtungen, wie Steuern und Sozialversicherungen, Rücklagen zu bilden (die ich hier sogar noch raus gelassen habe). Nur so kannst du sicherstellen, dass dein Business nachhaltig wächst und gedeiht.

Durch vorausschauende Planung und die Nutzung von professionellen Tools zur Budgetierung und Finanzverwaltung kannst du unerwartete Kosten vermeiden und deine finanziellen Ziele erreichen. Hol dir den Budgetplaner für Selbstständige inklusive Budgetierungs-Fahrplan.